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Stettin

Stettin (polnisch Szczecin) liegt rund 120 Kilometer nordöstlich von Berlin an der Mündung der Oder zum Stettiner Haff.

Stettin ist einer der größten Seehäfen des Ostseeraumes und mit etwa etwa 760.000 Einwohnern die siebtgrößte Stadt der Republik Polen.

Sehr empfehlenswert ist der Stadtführer Stettin light, Stadtverwaltung Stettin 2010, 26 S. Format 120 x 220 mm, deutsche Ausgabe. Download hier als PDF (7,85 MB)

Hotel Focus

Wir übernachteten alle in dem sehr zentral gelegenem Hotel Focus. Die Altstadt war in wenigen Minuten erreichbar.

Hotel Focus, Stettin

Chojnice-Tage 2015

1. Tag, Do., 25. Juni: von Emsdetten nach Stettin

2 Busse auf dem Weg nach Chojnice

"Busfahrer" bei der Abfahrt, Foto: Manfred Schwegmann
Eine der bisher größten Reisegruppen des Städtepartnerschaftsvereins Emsdetten hatte sich am 25. Juni auf den Weg in die Partnerstadt gemacht. Mit 90 Teilnehmern in 2 Bussen fuhren die Gruppen pünktlich um 6:00 Uhr morgens los. Die Verteilung in den jeweiligen Bus verlief problemlos, da "hotelweise" auf die Busse verteilt wurde. Mit an Bord waren auch 20 Musiker des Saxophonprojekts von Dieter Michel aus Emsdetten, die in Chojnice jeweils samstags und sonntags einen Auftritt haben sollten. Weitere 31 Teilnehmer in 16 Wohnmobilen waren bereits einen Tag vorher gestartet (s. eigener Bericht auf der Homepage). Die Fahrt verlief problemlos und ohne Stau, so dass pünktlich um 14:00 Uhr das Hotel Focus in Stettin bezogen werden konnte.

alter Marktplatz (Foto: Elke Hülskötter)

mit einer Zischenübernachtung in Stettin

Das Hotel Focus hatte genug Platz für alle. Gelegen an den Hakenterassen hatte man gerade von dort aus einen guten Blick auf den Hafen und die Oder. Aber gerade angekommen, mußten sich die Teilnehmer schon sputen, um erste Geldumtäusche zu machen und vor allem, um rechtzeitig zur Stadtführung zu kommen. Zwei Stadtführer hatten die Gruppen in Empfang genommen und zeigten alle Sehenswürdigkeiten der Stadt Stettin, die die Hauptstadt der Wojwodschaft Westpommerns ist. Auch wenn die Stadt Stettin durch den 2. Weltkrieg nahezu vollständig zerstört wurde, konnten die Stadtführer doch einige Sehenswürdigkeiten vorzeigen: die barocken Häuser, das alte Rathaus am Marktplatz, das Schloss und vieles andere mehr.

zur Geschichte von Stettin

Stettin entwickelte sich Ende des 12. Jahrhunderts aus kleineren Siedlungen, 1243 erhielt es das Stadtrecht. Stettin wurde schnell zu einem bedeutenden Handelsplatz. 1278 erfolgte die Aufnahme in den Hansebund, 1309 wurde es Residenzstadt Pommerns.

Im 15. Jahrhundert wütete die Pest in der Stadt. Nach Einführung der Reformation wurde in Stettin die erste weltliche Hochschule Pommerns, das Pädagogium, gegründet. Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Schloss zu einer Residenz im Renaissancestil ausgebaut, so wie es sich zum größten Teil heute darstellt.

Von 1630/37 bis 1713/20 war Stettin in schwedischer Hand. Als Sitz der schwedischen Provinzialverwaltung und wichtige Festung, die den nördlichsten Oderübergang sicherte, wurde sie in den Kriegen der schwedischen Großmachtzeit mehrmals belagert. 1659 widerstand sie den Belagerern, aber 1677 während des Schwedisch-Brandenburgischen Krieges eroberte Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg die Stadt, musste sie aber wieder abgeben. 1713 besetzte nach der Einnahme der Stadt durch russische und sächsische Truppen in der Belagerung von Stettin der preußische König Friedrich Wilhelm I. als neutrale Macht die Stadt und erwarb sie endgültig durch den Stockholmer Frieden von 1720. Die Preußen siedelten wichtige Verwaltungseinrichtungen an und bauten Stettin weiter zu einer Festungsstadt aus, Stettin wurde zur preußischen Garnisonsstadt.

Während der napoleonischen Kriege wurde die Festung Stettin 1806 von den Franzosen kampflos eingenommen, die die Stadt bis 1813 besetzt hielten.

1815 wurde Stettin Hauptstadt der preußischen Provinz Pommern. Mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie Stettin–Berlin und der Erweiterung des Hafens entwickelte sich die Stadt auch zu einem wichtigen Industriestandort. Nach der Entfestung ab 1870 vergrößerte sich die Stadt durch neue Wohngebiete und Eingemeindungen. 1879 wurde auf einer Anhöhe vor der Stadt ein Krankenhaus mit 300 Betten eröffnet. Stettin beherbergte verschiedene Verwaltungsbehörden, die zum Teil auch als Schulen dienten.

Die Synagoge zu Stettin wurde 1938 bei den Novemberpogromen zerstört. Die rund tausend Stettiner Juden waren die ersten auf deutschem Gebiet, die von den Nationalsozialisten ins nun besetzte Polen deportiert wurden.

1939 wurde durch die Eingemeindung der Städte Altdamm und Pölitz sowie weiterer 36 Gemeinden Groß-Stettin geschaffen.

1944 richteten Bombenangriffe der Royal Air Force große Schäden an, denen die Altstadt inklusive des Hafengebiets zu 90 Prozent, das übrige Stadtgebiet zu 70 Prozent zum Opfer fielen. Am 26. April 1945 wurde Stettin von der Roten Armee erobert. Die Sowjetunion sah zunächst davon ab, das westlich der Oder gelegene Stettin den polnischen Behörden zu übergeben. Sie setzte in der Stadt eine neugebildete deutsche Verwaltung ein. Am 5. Juli 1945 wurde Stettin dann doch an die polnische Verwaltung übergeben, der Hafen aber wurde erst 1955 an Polen übergeben. Es begann die Ansiedlung von Polen, die mit der Vertreibung der deutschen Zivilbevölkerung einherging.

Nach 1945 übernahm die gründerzeitliche Neustadt anstelle der fast völlig zerstörten Altstadt die meisten Zentrumsfunktionen, ein echter Stadtmittelpunkt jedoch ist heute nicht erkennbar.

In den Jahren 1970/71 wie 1980 kam es zu Arbeiterunruhen, und neben Danzig wurde Stettin zur Keimzelle der Gewerkschaftsbewegung Solidarność.