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Lage von Chojnice in Polen

Chojnice

unsere polnische Partnerstadt.

Mit gut 40.000 Einwohnern ist sie etwas größer als Emsdetten.

Verkehrsverein Region Chojnice

Auf der Seite des Verkehrsvereins finden sich weitere Informationen zu Chojnice und Umgebung, teilweise auch auf deutsch.

Chojnice

geschichtlicher Überblick

Chojnice (deutsch: Konitz oder Conitz) blickt auf eine lange und wechselhafte Geschichte zurück. Die Gründung liegt weitgehend im Dunkeln, doch spricht einiges dafür, dass Conitz 1205 im ostpommerschen Herzogtum der Samboriden gegründet wurde.

aus: Goedtke, Isaak Gottfried: Geschichte der Stadt Conitz. Danzig, 1724
Quelle: SLUB Dresden, digitalisiert, Blatt 9 (Ausschnitt: eigene Bearbeitung)

1308 wird Chojnice zusammen mit ganz Danziger Pommern von dem Deutschen Orden eingenommen. 1360 erhielt der Ort Lokalrechte. 1340-1360 entsteht die gotische Backsteinkirche St. Johannes der Täufer, von Papst Johannes Paul II. 1993 zur Basilika erhoben. Im 14. Jh. werden die Schutzmauern mit 4 Toren und 22 Türme errichtet. Ein Teil der Stadtbefestigung mit dem Schlochauer Tor besteht noch heute. 1410 besetzten polnische Truppen nach der Schlacht bei Tannenberg für kurze Zeit die Stadt.

1454 schlug in der Schlacht von Konitz das Heer des Ordens das größere Heer des polnischen Königs. Im 2. Thorner Frieden von 1466 trat der Deutschordensstaat Preußen die Stadt nach 157 Jahren wieder an die polnische Krone ab. Sie kam zur Woiwodschaft Pommer(elle)n in Königlich-Preußen (Polnisch-Preußen).

Plan Conitz im 14-15. Jahrhundert - aus Stadt Chojnice, Park 1000-lecia - prezentacja, Blatt 2

1555 deklariert der Stadtrat amtlich die Annahme der evangelischen Religion. Erst 1616 wird die Pfarrkirche kraft königlichen Dekrets wieder an die Katholiken zurückgegeben. 1742 entstand der größte Brand in der Geschichte von Chojnice. Die nächsten 30 Jahre standen im Zeichen des Wiederaufbaus. Eine Reihe von Häusern, die in der 2. Hälfte des 18. Jh. errichtet wurden, sind bis heute erhalten. Dazu zählen u. a. die 1744 fertig gestellte Barockkirche der Jesuiten und ein 1744-1755 errichtetes Schulgebäude.

1772 wird durch die Teilung Polens die Stadt Chojnice dem preußischen Staat zugeschlagen. Bedeutendstes Gebäude aus der preußischen Zeit ist wohl das Rathaus der Stadt. Seit 1815 verfügte Konitz über ein Gymnasium.

Von großer wirtschaftlicher Bedeutung war die Eisenbahn. 1871 wurde die Verbindung Pila-Tczew eröffnet und die Verbindung Berlin-Königsberg (Ostbahn) ging über Konitz. Kurz danach entstand der neue Bahnhof und es kamen weitere Eisenbahnstrecken hinzu. Konitz wurde ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt.

Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert gehörte etwa die Hälfte der Bevölkerung der evangelischen Kirche an, die andere Hälfte der katholischen (1900: 10.697 Einwohner, davon 4.974 Katholiken und 364 Juden). Konitz hatte zwei evangelische Kirchen, zwei katholische Kirchen und eine Synagoge. Zwischen den beiden großen Religionsgruppen kam es hin und wieder zu rechtlichen Konflikten. 1900 kam es in Konitz zur Konitzer Mordaffäre infolge des Mordes an dem Gymnasiasten Ernst Winter, der Mord war von dem Verleger und Politiker Wilhelm Bruhn als jüdischer Ritualmord bezeichnet worden. Bei einem anschließenden Pogrom wurde die Synagoge nahezu völlig zerstört.

1920 kehrt Chojnice in den polnischen Staatsverband zurück. Schon am 1.9.1939 wird Chojnice von deutschen Truppen angegriffen. Bis Ende November 1939 werden ca. 500 Bewohner der Stadt und der umliegenden Gemeinden von Deutschen ermordet. Die Besetzung endet am 14.2.1945 mit der Einnahme durch die sowjetischen Truppen. Wegen seiner strategischen Lage war Chojnice stark umkämpft. Es fielen über 800 Soldaten, etwa 45 Prozent der Stadt waren zerstört..

In der Nachkriegszeit wuchs Chojnice von 17.000 Einwohnern auf über 40.000. Wirtschaftliche Hauptfelder liegen im Handel und in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse/Nahrungsmittelindustrie. Die Altstadt, insbesondere rund um den Marktplatz, wurde mit viel Liebe zum Detail renoviert. Die von den Nationalsozialisten gesprengte evangelische Kirche wurde bei der Erneuerung des Marktplatzes jedoch nicht wieder aufgebaut.