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Die Fahrtroute

158 km

Bardejov

Heute gibt es auf dem Weg ein wirklich lohnendes Zwischenziel: die Stadt Bardejov mit ihrem zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörendem Stadtkern und der fast noch vollständigen Stadtmauer.

Eigentlich sind es sogar zwei Zwischenziele, denn wenige Kilometer vor der Stadt liegt Bardejovské Kúpele (Bad Bartfeld). Das Kurbad gehört zu den schönsten und ältesten in der Slowakei, bekannt auch durch viele Besuche der Kaiserin Elisabeth, genannt Sissi (Denkmal).

Stará Ľubovňa

Auch diese kleine Stadt (15.000 Einwohner) hat eine 800jährige Geschichte und gehört zu den ältesten Städten der Zipser Region. Über der Stadt erhebt sich die gleichnamige Burg, die teilweise noch sehr gut erhalten ist und heute ein Museum über die Geschichte der Burg beherbergt. Neben der Burg befindet sich das Freilicht­museum Stará Ľubovňa.

Levoča (Leutschau)

Wir befinden uns jetzt in der Zips, einem historischen deutschen Siedlungsgebiet in der Slowakei.

Auch diese Stadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Sehenswert sind vor allem die Kirche des Hl. Jakobus, im 14. Jahrhundert erbaut, mit dem 18,60 m hohen hölzernen Altar von Paul von Leutschau, das Renaissance-Rathaus (heute Museum), die Bürgerhäuser am Hauptplatz, Teile der Stadtbefestigung mit zwei Toren und der Wallfahrtsort Mariánska hora (Marienberg) mit der Basilika Mariä Heimsuchung oberhalb der Stadt, zu der es auch einen schönen Wanderweg vom Camping aus gibt.

Campingplatz

Unser Campingplatz liegt nicht weit von der Stadt entfernt.

Es ist ein sehr schöner Platz und dazu gehört auch ein gutes und günstiges Restaurant.

Wir werden nun einige Tage hier verbleiben und von hier aus Ausflüge in die Umgebung machen. Ein ganz genaues Programm gibt es noch nicht, allerdings einige Vorschläge.

Die Ausflüge machen wir zumeist mit dem Fahrrad, Auto oder dem öffentlichen Nahverkehr. Zu sehen gibt es viel und verschiedenes, Natur, Kultur und historisches.

Campingreise Polen 2019

9. Tag, Donnerstag, 4. Juli 2019: von Svidník (SK) nach Levoča (SK)

Zwischenstopp in Bardejovské Kúpele und Bardejov

am Denkmal der Kaiserin Elisabeth (Sissi) in Bardejovské Kúpele

Es geht nach Levoča, für vier Übernachtungen soll dieser Platz unser Zuhause werden. Aber zunächst noch ein eindrucksvolles Zwischenziel, das eigentlich alle ansteuern. Nämlich Bardejov Kupele. Ein großer Parkplatz bietet Platz für alle. Zu Fuß geht es durch gepflegte Kuranlagen in den Ort. Ein Ort wie aus längst vergangenen Zeiten, wo Persönlichkeiten wie der ungarische König oder die Ehefrau Kaiser Napoleons Marie Luise, der russische Zar Alexander und auch die als Sissi bekannte Kaiserin Elisabeth, der hier auch ein Denkmal gesetzt wurde, „gekurt“ haben. Und gleich zu Beginn finden sich auch schon die heilenden Mineralwässer, die nach Schwefel, Eisen und vielen anderen „Köstlichkeiten“ riechen und schmecken und so wohltuend sein sollen. Ein Kurhaus mit etwa 20 verschiedenen Mineralwässern bietet die Möglichkeit zum Probieren. Viele Leute füllen sich kanisterweise Wasser ab. Es muss doch wohl gesund sein. Brigitte musste Gilla sogar noch etwas mitbringen, weil sie ihre Flasche vergessen hatte. Eine weitere Besonderheit war, dass hier auch in einer kleinen „Fabrik“ Oblaten hergestellt werden – klar: die meisten haben sich welche z. B. als Mitbringsel gekauft.

Nur 5 Kilometer weiter dann der nächste Halt: Bardejov, und: „so eine besondere Stadt habe ich noch nie gesehen“, waren die Worte von Gilla, die gar nicht wusste, was sie zuerst und zuletzt fotografieren sollte. Die große Blüte der Stadt im 15. Jahrhundert ist nicht zu übersehen, auch wenn es ab da einen wirtschaftlichen Rückgang gab. Ein vollständig erhaltener mittelalterlicher Stadtkern präsentiert seinen Besuchern zahlreiche Kulturdenkmäler. Mitten auf dem riesigen Marktplatz steht fast verloren das alte Rathaus. Stadtmauer und Türme sind noch erhalten. Und somit gehört Bardejov zu den malerischsten Städten der Slowakei und auch zum UNESCO Weltkulturerbe.

Und wieder waren es einige Teilnehmer, nämlich Annegret und Erich sowie Hildegard und Günter, die in der kleinen Stadt Stará L`ubovňa Rast machten, und damit dem Vorschlag des Info-Zettels gefolgt waren, und sich die beeindruckende Burg angesehen hatten.

Während Hildegard und Günter nach der Burgbesichtigung gemütlich in ihrem Wohnwagen Kaffeetrinken wollten, hörte Hildegard ein „Knacken“ im Gebälk, nun ja, man hört schon mal „das Gras wachsen“, hm, noch ein Knacken, da muss man wohl nachschauen. Und man glaubt es kaum, sie hatten (gewiss, es war eher etwas steil als abschüssig am Parkplatz) genau hinter dem Wohnmobil von Annegret und Erich geparkt, deren Handbremse war zwar angezogen, aber dann war da der lose Schotter, auf dem man auch so rutschen konnte. In Zeitlupe ging es auf den Wohnwagen von Hildegard und Günter zu. Was für ein wunderbarer Bremsklotz – und wie schlimm hätte es ausgehen können, wenn der Wohnwagen nicht da gewesen wäre…

das Bremsen hat geklappt, das Womo steht!

Der Schaden wurde inzwischen von Erich persönlich behoben, war sogar noch ein bisschen schlimmer als gesehen. Und Erich hat auch noch die kleinen anderen Schrammen beseitigt. Ende gut, alles gut.

Unterwegs begegneten wir noch zahlreichen Städten und Orten, wir halten aber nicht mehr, denn diese werden wir an den nächsten Tagen noch mit dem Fahrrad oder Wohnmobil erkunden. Allerdings: Für Brigitte und Bernd gibt es noch einen Zwischenstopp, der nicht auf dem Infozettel stand. Irgendwas mit „Bad“ hatte Bernd bei seinen Recherchen gelesen. Und auf einmal kam das Schild dazu. Vollbremsung und abgebogen zum „Krater“ in Vyšné Ružbachy Kúpele (Bad Oberrauschenbach). Unglaublich, ein abenteuerlicher Parkplatz ohne Parkuhren, aber man muss bezahlen. (Wo? In einem Hotel aus längst vergangenen Zeiten, das aber an der Rezeption Parkscheine ausgab). Ein schönes Waldgebiet, das zum Wandern und „kuren“ einlud, heute aber nur noch ein Geheimtipp für „Eingeweihte“ ist. Ein kostenloses Mineralbad mitten in der Landschaft, in einem Felsen. Ein gutes Restaurant und zahlreiche Ferienwohnungen. Unglaublich, was man alles so sieht.

Es ist noch nicht so spät, als wir am Campingplatz Levoča eintreffen. Ein großer gepflegter Platz auch mit vielen kleinen Hütten. Und es wird schnell klar, dass der Platz in den letzten Jahren von wenigen Campern besucht wird. Darüber ist der Platzwart sehr traurig. Es gibt gute sanitäre Anlagen, aber wie immer mit einem Wermutstropfen, heute mal die Toiletten: vorne, beim Hineingehen … man muss sich bei geöffneter Klotür erst hinsetzen, um sie dann zuzumachen. Kaum Bewegungsfreiheit, aber nach hinten – wo er nicht gebraucht wird – ist viel Platz. Sonst alles perfekt. Ach ja, wie auch schon öfter erlebt, man muss schon wissen, wie viel Klopapier man braucht, das hängt an der Wand vor den Toiletten. Oder man bringt sein eigenes mit. Sonst alles o.k. Auch Duschen und eine Spülküche gibt es.

Ein recht gutes Restaurant direkt am Platz (man konnte auch Brötchen bestellen) lud viele zum abendlichen Essen ein.

„Was ist geplant? Ja, tatsächlich, Bernd hat noch vor, zum Wallfahrtsort Mariánska hora zu wandern bzw. den Berg dahin zu erklimmen. Viele machen mit. Wer weiß, wenn sie gewusst hätten, wie hoch es hinaus geht, der eine oder andere (auch Bernd) hätte sich das doch noch überlegt. Aber andere – viele andere – wandern auch dort hin. Denn tatsächlich findet am morgigen Tag und das ganze kommende Wochenende über dort eine Wallfahrt statt. Und wie uns der Campingwart sagt, Tausende, nein Zigtausende, werden den Wallfahrtsort besuchen bzw. die Stadt Levoča. Hier bzw. in der ganzen Slowakei und auch in Tschechien ist am folgenden Tag (5. Juli) der Feiertag „Tag der Slawenapostel Kyrill und Method“. Die Wallfahrtskirche Mariánska hora ist auf Hochglanz gebracht worden, und in den nächsten Tagen werden wir wirklich wahre „Völkerwanderungen“ auf dem Weg dorthin beobachten können.

Autocamp Levoča

In der Zwischenzeit hatte Brigitte Erkundigungen eingezogen: Infos über den Feiertag, wie weit ist es zu Fuß nach Levoča? Fährt vielleicht doch ein Bus? Außerdem hatte sie Angst bekommen: Am nächsten Tag sollte ja die Fahrradtour über Levoča zur Zipser Burg stattfinden. Und wie abenteuerlich der Weg war, hoch und runter mit zahlreichen Kurven, der Weg war, war jetzt auch klar. Bus? Nein, hier fährt kein Bus, sagte der Platzwart, aber ich kann ihnen jemanden suchen – es wird zwar schwierig, aber mal sehen. Es hat geklappt, ein Bus stand uns für unseren Ausflug am nächsten Tag zur Verfügung.

Die Wanderer hatten Holz für unser erstes Lagerfeuer mitgebracht. Und Heiko, nicht nur dieses Mal bewies er sich als wahrer Experte, hatte alles dabei: Brandbeschleuniger, Feuer natürlich und eine Säge für das Holz. Ein Beil zum Zerkleinern lag an der Brandstelle einfach so rum. Brigitte: Keine Angst, es passiert nichts … Und Heiko besorgte beim Platzwart auch noch mehr Holz (pro Schubkarre 3 Euro). So konnten wir es uns am Feuer mit - wieder einmal Gesang - gut gehen lassen, an diesem ersten Abend an einem romantischen Ort mit einer längeren Pause für viele Unternehmungen.