Die Fahrtroute
So war es für die Fahrradtour geplant: mit Zwischenstopps in Zipser Kapitel (Spišská Kapitula) und dem Quell- und Geisirgebiet Sivá Brada (Grauer Bart).
Da wir dann doch mit dem Bus gefahren sind, blieb ausser dem eigentlichen Ziel Spišský hrad (Zipser Burg) leider nur Levoča (Leutschau) übrig.
2x 19 km
Spišský hrad (Zipser Burg)
Im 12. Jahrhundert wurde eine Burg an der heutigen Stelle errichtet, an der sich vorher eine befestigte slawische Siedlung befunden hatte.
Nachdem die Burg dem Mongoleneinfall standgehalten hatte, wurde sie um die Mitte des 14. Jahrhunderts beträchtlich erweitert und im 15. Jahrhundert bis zu ihrem heutigen Umfang ausgebaut. Sie ist eine der größten Burganlagen in Mitteleuropa. Ihre Außenmauern umfassen 41.426 m² Fläche. Sie erhebt sich auf einem 634 m hohen felsigen Travertinkegel, der weithin und markant sichtbar aus der umliegenden Ebene hervorragt.
Levoča (Leutschau)
Heute ist Zeit für eine kleine Stadtbesichtigung.
Nicht nur das Renaissance-Rathaus (heute Museum) ist beeindruckend, auch fast alle Bürgerhäuser rund um den Hauptplatz sind sehenswert.
Eines sticht besonders hervor: der Stadtpalais der Thurzo in Levoča mit seiner detaillreichen Sgraffiti-Fassade.
Campingreise Polen 2019
10. Tag, Freitag, 5. Juli 2019: ein Fahrradausflug von Levoča zur Zipser Burg
Pünktlich um 9 Uhr waren alle startklar und die Busfahrt zur Spišský hrad (Zipser Burg) konnte beginnen. Fast alle sind mitgefahren – einige etwas traurig, denn die Fahrradstrecke war durchaus eine schöne Herausforderung für geübte – und diese Mutigen holten die Radfahrt auch zu einer anderen Zeit doch noch nach. Aber Simone und Klaus hatten sich dafür eingesetzt, dass alle zusammen mit dem Bus fahren, sozusagen als Gruppenfahrt.
Wie das bei Burgen so ist, liegen sie ja oft „oben“. Doch der ganz große Aufstieg blieb uns erspart, schnell war der Bus auf halber Höhe auf dem Berg, so dass der Fußmarsch nach oben nicht mehr ganz so anstrengend war.
Oben angekommen, bot sich eine herrliche Aussicht auf unsere Landschaft, die Zips. Die beste Aussicht hätte man natürlich ganz oben vom Turm aus gehabt, hätte, wenn da nicht Wolken von fliegenden Ameisen gewesen wären. Zum Glück waren die wirklich nur oben am Turm. Ein paar Räume der Burg sind museal hergerichtet, der Folterkeller durfte nicht fehlen. Einige Bereiche waren abgesperrt: Baustelle, man konnte sehen, dass hier noch so einiges an Restaurierung geplant ist.
Während des Rundgangs um die Burg herum bekam man hautnah das riesige Ausmaß des Areals zu sehen. Beeindruckend. Dabei ging es auch noch ganz schön hoch und runter in der Burg, nicht nur die flächenmäßigen Ausmaße der Burg mit ihrer gr0ßen Vorburg sind riesig, auch die Höhenunterschiede der verschiedenen Teile.
Der Himmel ist zwar etwas bedeckt, die Fernsicht könnte besser sein, aber warm ist es immer noch und zum Glück gibt es Getränke und Kleinigkeiten zu essen. Für den, der sich nur etwas ausruhen will, gibt es sogar eine Reihe von Liegestühlen.
Der Busfahrer hatte auf uns am Parkplatz gewartet. Und wir konnten froh sein, so früh morgens gekommen zu sein. Denn jetzt war nicht nur der Parkplatz gefüllt, die ganze Zufahrtstraße war einseitig zugeparkt (es ist ja Feiertag heute!), und für den Bus wurde es manchmal ganz schön eng.
Mit dem Bus ging es mittags zurück, aber nicht bis zum Campingplatz, sondern in die schöne Stadt Levoča. Eine Stadtführung hatten wir hier nicht organisiert, gruppenweise oder alleine machte so jeder seine Erkundungen. Leider, das muss man sagen, war heute ein Feiertag. Die Geschäfte waren geschlossen und es war auch nicht viel los auf den Straßen. Aber natürlich konnte man zu Mittag gegessen, einen Kaffee trinken oder ein Eis kaufen. In der Gott sei Dank geöffneten Touristeninformation konnte man ausreichend Material über die Stadt und die Umgebung finden, man sprach auch etwas deutsch.
Brigitte und Bernd hatten noch einmal versucht, Erkundungen über mögliche Busfahrten – z. B. für den kommenden Tag nach Kežmarok – zu bekommen und nahmen dafür einen recht langen Fußweg bis zum Busbahnhof in Kauf. Und der lag natürlich auch genau in entgegengesetzter Richtung als der Camping. Ja, es gibt einen Linienbus, aber toll ist die Verbindung nicht. Und wenn man an morgen denkt: gut, dass wir nicht mit dem Bus gefahren sind, wir hätten was verpasst.
Zu Fuß ging es die etwa 6 km zurück zum Campingplatz. Ein schöner Weg, zunächst etwas an der Stadtmauer lang, dann am Fluß und zuletzt den Radweg längs der Straße. Na ja, zu Fuß dauert es schon eine gute Stunde von der Stadt bis zum Campingplatz.
In gemütlicher Runde ließ man den Tag noch einmal Revue passieren. Die Infozettel für morgen wurden verteilt und der nächste Tag genauer geplant. Einige waren so begeistert über die schöne Landschaft, dass sie statt der geplanten Fahrradtour eine andere Idee verwirklichen wollten, nämlich die Hohe Tatra zu bezwingen. Die war ja auch nicht weit und das ist ihnen auch gelungen.