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Die Fahrtroute

zunächst auf sehr kleinen Straßen durch die Dörfer, dann auf der gut ausgebauten S7 bis Biskupiec.

Danach wieder auf kleineren, aber immer ganz guten Straßen insgesamt

145 km

Campingplatz „Szekla“

bei Giżycko (Lötzen)

mit Strand

und Restaurant

Campingreise Polen 2016

10. Tag, Freitag, 1. Juli: Strzelce (Camping Szekla) bei Giżycko (Lötzen)

– endlich Masuren Olsztyn (Allenstein) → Reszel (Rößel) → Święta Lipka (Heiligelinde) → Mikolajki (Nikolaiken) → Giżycko (Lötzen)

Dietmar verlässt uns überraschend. Nein, wir haben nicht gestritten. Er fährt immer allein und hat noch nicht so viel Erfahrung. Aber es hat ihm gut gefallen.

die Burg in Reszel

Weil die Strecke nach Strzelce bzw. Giżycko sehr kurz war, nämlich nur 145 km, hatte die Reiseleitung etliche Zwischenziele angegeben. Zum großen Teil wurden diese Hinweise angenommen und es ergab sich eine erlebnisreiche Fahrt in die „richtigen“ Masuren. Herrliche Alleebäume und viele Störche begleiteten uns auf der Strecke.

Zunächst ging es nach Reszel (Rößel), auch wieder eine Stadt, die vom Deutschen Orden mit einer Burg errichtet wurde. Traurige Besonderheit der Stadt ist, dass hier noch im Jahre 1811 ein preußisches Gericht eine Frau als Hexe verurteilte und auf dem Scheiterhaufen hinrichten ließ – der letzte Hexenprozeß in Mitteleuropa. Recht klein, mit nur knapp 5.000 Einwohnern, hatte sie auch außer der Burg für unsere Gruppe viel zu bieten: Burgbesichtigung mit Besteigung des Turms, endlich wieder Einkaufen im Supermarkt und einer richtigen Fleischerei, endlich wieder lecker Eis in einer exklusiven Eisdiele, leider war hier Schlangestehen angesagt.

Das nächste Ziel war der nicht nur in Polen sehr berühmte Ort Święta Lipka (Heiligelinde). Die von Jesuiten Ende des 17. Jahrhunderts gebaute barocke Wallfahrtskirche Heiligelinde ist einer der bekanntesten polnischen Wallfahrtsorte. Die Basilika mit Kreuzgang und Kloster gehört zu den bedeutendsten Barock-Denkmälern in Polen. Jede Menge gepflegte Parkplätze (mit, anders als bei der Marienburg, humanen Preisen) konnten von uns angefahren werden.

(P.S.: Nach der Besichtigung hat sich Brigitte endlich einen Korb gekauft und ist dazu alle Stände, die rund um den Ort aufgebaut waren, abgelaufen.)

Einige machten noch einen kleinen Umweg und fuhren nach Mikołajki (Nikolaiken). Nikolaiken ist der zentrale touristische Ort in den Masuren. Es ist ein altes Kirchdorf mit einer bemerkenswerten Kirche. Der Abstecher hat sich zwar gelohnt, allerdings hatte der Ort gerade ein Stadtfest, so dass es sehr schwierig war, hinein bzw. hinauszukommen, geschweige denn, einen Parkplatz zu bekommen.

Der Campingplatz „Szekla“ liegt mitten in einem Waldgebiet direkt am See, mit eigenem Strand und Bootssteg. Mit gemischten Gefühlen musste man die sanitären Anlagen betrachten. Die Toiletten waren extrem eng, erst hineingehen, sich um die Tür herumdrücken, Tür schließen, dann setzen. Und ganz sauber waren sie auch nicht. Man konnte sich aber die Hände waschen. Außen waren Spülgelegenheiten angebracht. Aber – Überraschung: Auf dem Platz war ein großartiges Restaurant! Und hinter dem Restaurant waren extrem gepflegte Sanitäranlagen. Gerettet. Das hatten wir erfahren, als uns die Platzwartin freundlich und mit Handschlag begrüßte und uns hierfür auch den Zugangscode gab. Sie hatte auch ein Areal für uns freigehalten. Wirklich nett.

Campingplatz „Szekla“ bei Giżycko (Lötzen)

Auf „unserem Platz“ waren ein sehr langer Holztisch mit Holzbänken, ausreichend für unsere ganze Gruppe. Gute Sitzmöglichkeiten um in fröhlicher Runde gleich am ersten Abend Geburtstag zu feiern.

Gut, dass wir Klaus H. (insgesamt gab es drei „Klausse) dabei hatten, heimlich still und leise hat er den Geburtstagsabend organisiert. Simone hatte es sich nicht nehmen lassen, einen großen Strauß Wiesenblumen zu pflücken und zu binden. Eine ganze Reihe kleiner Geschenke konnten ausgepackt werden. Auch ein Geburtstagskuchen war dabei. „So eine schöne Geburtstagsfeier hatte ich schon lange nicht mehr“, sagte Petra. Die Überraschung war gelungen. Voller Rührung und als Dank an die ganze Gruppe gab es ein kleines Solokonzert von Petra mit jiddischen Liedern – ganz passend und zum Nachdenken anregend was die Gegend und Geschichte Ostpolens angeht.