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Die Fahrtroute

mit der Erfahrung von gestern geht es besser auf der Umgehungsstraße an Giżycko vorbei.

Die Straßen zumeist klein, wenig Verkehr, aber heute ist auch Sonntag.

108 km

Suwałki

hat eien ganz anderen Charakter, es verweist eher auf die Nähe zu Russland.

natürlich ist der polnische Papst Jan Paweł II auch in Suwałki gewesen

ein Haushaltswarenladen in Suwałki

Campingplatz

und das Restaurant

Campingreise Polen 2016

12. Tag, Sonntag, 3. Juli: Giżycko (Lötzen) Wigry-See bei Suwałki (Suwalken)

Suwałki liegt eigentlich nicht mehr in den Masuren, sondern in der Woiwodschaft Podlachien, jeweils keine 30 km von Litauen, und Weißrussland entfernt – auch das Königsberger Gebiet von Russland ist nicht weit ...

Schade, die Westkamps verlassen uns, wegen einer wichtigen Familienfeier müssen sie den Heimweg antreten. Aber vorher haben sie noch – wie auch am Vortag – für uns alle Brötchen geholt. Alle Vorschläge der Reiseleitung – was man sonst noch hier unternehmen kann – haben sie „befolgt“. Sie haben die Wolfsschanze östlich von Rastenburg besichtigt und auch den Mauerwald. Übernachtet haben sie teils auf den Campingplätzen, die wir noch anfahren werden. Die Wolfsschanze war der Tarnname für ein militärisches Lagezentrum des Führungsstabe der deutschen Wehrmacht und eines der Führerhauptquartiere während des Zweiten Weltkriegs, bekannt auch durch das Attentat am 20. Juli 1944 auf Hitler. Man kann geteilter Meinung darüber sein, ob sich der Ort in angemessener Weise präsentiert, aber unstrittig ist, ein historisch bedeutsamer Ort.

Mit nur 108 km fahren wir zum Camping „U Jawora“ nach Suwałki, diesmal fast die ganze Zeit im Regen. Auf extrem schmalen und kurvenreichen Straßen bzw. Alleen geht es weiter. Viele kleine Dörfer, kleine Städte, dafür jede Menge Störche und Storchennester, durch die wir fahren. Nach halber Strecke umfahren die meisten den einzigen größeren Ort Olecko (Treuburg), der aber im Krieg zu 80% zerstört wurde und nicht viel zu bieten hat. Brigitte und Bernd nicht, sie fahren in die Stadt und nutzen die Gelegenheit zum Großeinkauf bei „Kaufland“. Es ist zwar Sonntag, aber im katholischen Polen hat jeder größere Supermarkt sonntags offen.

Exkurs, ein Bericht von Frank

Fahrt nach Sokolki, heute 220 Einwohner

Laut unserer Grobplanung hatten wir vorgesehen, am 06.07.16 mein Geburtshaus in Sokolki (deutsch, Halldorf) Provinz Olecko, Kreis Treuburg, aufzusuchen. Auf der Fahrt am 03.07.16 von Gizycko nach Suwalki stellten wir jedoch fest, dass der Ort nur ca. 40 km von der Route abwich. Also haben wir uns gedacht, jetzt sofort. Wir waren ja auch schon sehr gespannt, ob wir wirklich alles so vorfinden würden, wie wir das auf unserer Skizze angegeben war. Mit NAVI war der Ort sofort gefunden. Wir standen jetzt am Ortseingang – lt. unserer Skizze ( von meiner Mutter aufgeschrieben ) stand: „ von Kowalen kommend links in die Straße zur Schule, ¼ Drehung nach links, dann ist es das Haus auf der rechten Seite“. Eine Zeichnung vom Haus hatten wir auch in der Hand. Und siehe da, die Anweisung stimmte genau – wir standen vor meinem Geburtshaus. Das Haus sah wirklich noch wie im Original-Zustand – also wie soeben verlassen aus -. Hildegard und ich sind dann ums Haus geschlichen und haben durch alle Fenster geguckt, ob wir die neuen Bewohner entdecken konnten. Obwohl die Haustür offen stand, war von den Bewohnern niemand zu sehen. War für uns nicht gar so schlimm, wir hatten das Haus ja von außen gesehen.

Da wir sichergehen wollten, dass wir auch wirklich das richtige Haus fotografiert haben, sind wir in den „Supermarkt“ des Ortes gegangen und haben Erkundigungen eingeholt. Die Inhaberin hat daraufhin sofort ihren Bruder geholt, der gut deutsch sprach, da er in Deutschland arbeitet. Dank seiner Unterstützung/ Vermittlung konnten wir dann auch das Haus von innen sehen und entsprechende Fotos machen u.a. das Zimmer in dem ich geboren bin. Es war für mich schon sehr ergreifend.

Leider war nicht bekannt, wie schön und interessant Suwałki ist, die hier mit 69.000 Einwohnern größte Stadt im Nordosten von Polen. Den Tipp hat Ralf der Reiseleitung gegeben, denn er hat dort eine kleine Rundfahrt gemacht, bevor er den Campingplatz ansteuerte. In Suwałki finden sich viele interessante Straßen mit neoklassizistischen Gebäuden, ein großer Park, zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, Cafees und Restaurants zum Einkehren. Allemal einen Besuch wert.

Es ist erst Mittag, als wir an unserem Campingplatz im Wigry-Nationalpark direkt am Wigry-See ankommen. Aber, hatten wir die ganze Zeit über sehr gutes Wetter bei Temperaturen über 30 Grad, begleiteten uns an diesem Tag Regen und kühle Temperaturen. Kaum einer traute sich aus dem Wohnmobil, außer Bernd, der musste die Gegend erkunden. Er wollte für den nächsten Tag, der voller Überraschungen sein sollte, auf jeden Fall gewappnet sein. Dafür musste er verschiedene Strecken mit dem Rad und dem ständigen Begleiter Regen erfahren (im wahrsten Sinne des Wortes zweifach!). Seine Mühe hat sich für uns alle gelohnt. Nicht nur Bernd war nass geworden. Auch die abenteuerlichen Stromanschlüsse auf dem Campingplatz hielten dem Regen nicht stand. Andauernd fiel der Strom aus, aber das kannten wir ja jetzt schon.

Der wirklich schön gelegene Platz hatte immerhin einen kleinen Laden und ein gutes Restaurant. Allerdings musste man fragen, welchen Fisch es heute gibt. Es wurde weder deutsch noch englisch gesprochen, aber irgendwie „schlägt“ man sich ja immer durch. Der abendliche Stuhlkreis fiel nicht ins Wasser, sondern fand sozusagen im Restaurant statt. Dies hatte aber noch andere Gäste, die sich wahrscheinlich „ihren Teil gedacht haben“. Nach kurzer Information über die Aktivitäten des nächsten Tages ging auch der Regentag wohlgelaunt zu Ende. Ein schöner, naturnaher Platz, wirklich, aber die sanitären Anlagen ... keine Entsorgungsmöglichkeit, Dusche? Ja, eine, Klo, ja, eins. Aber egal. Man kann ja auch mal auf die gute alte Waschschüssel zurückgreifen und komisch, nach dieser Wäsche ist man auch sauber, oder? - wir kommen hier gerne wieder hin!

Camping „U Jawora“, hinter uns liegt der Wigry-See, direkt hinter den Bäumen rechts ein weiterer See