Die Fahrtroute
In Lanke auf die A11, dann auf der A20 bis zur Abfahrt Pasewalk und weiter auf der B109 bis Anklam. Weiter auf der B110 über die Peenebrücke auf die Insel Usedom und immer auf der B110 bis zum Grenzübergang nach Polen. Dann sind es nur noch wenige Kilometer zunächst durch die Stadt Świnoujście (Swinemünde) und weiter zum Seebad bis zum Campingplatz.
Eine alternative Strecke führt über die Autobahn bis Stettin. Sie ist 24 km länger, hat aber den Vorteil, dass am Grenzübergang ① die viaToll-Formalitäten erledigt werden können.
196 km
(220 km über Stettin)
In Polen gilt gilt für alle Fahrzeuge und Fahrzeugkombinationen mit über 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht das viaTOLL System.
An Distributionsstellen muss eine viaBOX erworben bzw. geliehen werden, über die dann die Maut abgerechnet wird.
Mehr Informationen auch über die mautpflichtigen Strecken auf den viaTOLL-Seiten.
Świnoujście (Swinemünde)
auf dem östlichen, polnischen Teil der Insel Usedom gelegen, dreigeteilt: das Seebad hinter den Dünen, die Stadt und Hafen mit Bahnhof am anderen Swineufer.
von Preußen im 18. und 19. Jahrhundert als Ostseehafen ausgebaut und stark befestigt.
Campingreise Polen 2017
2. Tag, Donnerstag, 22. Juni 2017: von Wandlitz nach Swinemünde
Am frühen Mittag – leider bei Starkregen – trafen die ersten Camper aus Wandlitz in Swinemünde ein. Sie wurden bereits sehnlichst von denjenigen erwartet, die direkt nach Swinemünde gekommen waren, zumeist schon gestern oder noch eher. Sie berichteten, dass dem Platzwart nicht bekannt, dass eine große Gruppe eintreffen würde. Dabei hatten wir uns sowohl schriftlich angemeldet als auch persönlich vor Ort bei der Vorbereitungsfahrt von Brigitte und Bernd. Aber: Kein Problem, Platz gab es genug, auch wnn der Platz nicht leer war. Es sollte der letzte Platz sein, wo noch so viele Deutsche anzutreffen waren. Die wurden im Verlauf der Reise je weiter es noch Osten ging immer weniger.
Mit Regenschirm bewaffnet wechselten sich Rudi und Brigitte an der Rezeption ab, um den Nachzüglern den Weg zu weisen. Das dauerte, schließlich waren doch einige wegen viaToll über Stettin gefahren und um eine viaToll-Box zu erhalten, muss man schon einige Zeit einkalkulieren.
Schließlich, als alle da waren, hörte auch der Regen auf und Bernd konnte die versprochene Rundfahrt mit dem Fahrrad starten. Wie geplant (siehe Karte rechts) ging es zunächst zum Strand ① und weiter durch die Dünen und den Küstenwald zur kleinen Mole ②, dann an der Swine entlang vorbei an den Festungen Westfort – Werk IV ③ und Engelsburg Werk III ④, vorbei am neuen Yachthafen ⑤ bis zum alten Stadtzentrum ⑥. Hier sind noch einige ältere Gebäude erhalten und ein neu gestalteter Platz lädt zur Pause. Zurück geht es durch den Park ⑦ wieder zum Camping.
Im Stadtzentrum war zunächst das wichtigste, sich mit polnischem Geld zu versorgen. Hier gab es mehrere Wechselstuben („Kantor“), die für einen fairen Kurs von knapp 4,20 PLN für 1 € wechselten. (Im touristischen Seebad waren sich alle Wechselstuben einig: der Kurs war ca. 15 % schlechter!). Auch die ersten Einkäufe in Polen wurden gemacht.
Das inzwischen sonnige Wetter lud die meisten nun zum Bummeln ein und man konnte sehen, dass die Verwaltung und Tourismusindustrie zumindest im Seebad Swinemünde noch viel vorhat, aber auch schon einiges geschafft hat. Der kilometerlange Strand war sehr gut ausgebaut worden. Die einzelnen Eingänge, die nicht nur mit Buchstaben, sondern auch eingänglichen Symbolen ausgeschildert waren, wurden gesäumt von kleinen Geschäften, Restaurants und Kaffees. Rundherum zahlreiche Pensionen und Hotels, die die Sommerurlauber aufnehmen können. Ein großes Hotel direkt am Strand ist im Bau, wird aber ganz sicher auch noch 2017 den Betrieb aufnehmen.
Nur gebadet hat keiner von uns und nur wenige waren immerhin mit den Füßen im Wassser. Schade eigentlich bei diesem Strand!
Es gibt auch noch die historische Bäderarchitektur. Schließlich war dieses Seebad der historische Beginn des Badewesens an der Ostsee, bereits 1824 war hier die erste offizielle Badesaison. Bekannt wurde das Seebad aber vor allem durch die regelmäßigen Besuche von Kaiser Wilhelm II. während der sogenannten „Kaisertage“ seit 1882 (jährlich am ersten Augustwochenende).
Am Abend ließ es das Wetter Gott sei Dank noch zu, einen jetzt wirklich ersten gemeinsamen Stuhlkreis zu machen und sich noch einmal vorzustellen, nicht ohne mit Krupnik auf ein gutes Gelingen der Reise anzustoßen.
Ja, Aufsehen erregte unsere Reisegruppe schon auf dem Campingplatz. Kaum jemand hatte es gewagt, so weit nach Ostpolen eine Reise zu planen. Warum eigentlich nicht? Bis zum Schluss der Reise mussten wir uns das immer wieder fragen.