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Warszawa (Warschau)

mit 1,7 Millionen Ein­woh­nern größte Stadt Po­lens und seit 1596 die Haupt­stadt. Beid­sei­tig der Weich­sel ge­legen.

Im 12. Jahrhundert wur­de eine er­ste be­fe­stig­te Sied­lung er­richtet.

Die Warschauer Alt­stadt wur­de 1350 mit ei­nem er­sten und 1380 mit ei­nem wei­te­ren Mauer­ring um­ge­ben. Um 1380 ent­stand nörd­lich der Alt­stadt eben­falls am Weichsel­ufer die War­schauer Neu­stadt, al­so nicht ir­re­füh­ren las­sen, wenn man heute von der Neu­stadt hört oder liest, auch die ist über 600 Jahre alt!

Insbesondere die Alt­stadt wur­de im Krieg na­he­zu voll­stän­dig zer­stört, was man dank des ge­lun­ge­nen Wie­der­aufbaus nicht be­merkt.

Neben den „Stalinbau­ten“ aus der di­rek­ten Nach­kriegs­zeit prä­gen heu­te auch mo­der­ne Hoch­häu­ser das Stadt­bild, ins­ge­samt ei­ne viel­fäl­ti­ge Mischung.

Campingreise Polen 2017

7. Tag, Dienstag, 27. Juni 2017: Warschau

unser Campingplatz „Camping WOK“

Kurz vor halb neun gingen wir gemeinsam los, zunächst die paar Meter bis zur Bushaltestelle. Mit einer kleinen Verspätung ging es dann weiter mit dem Bus 146 bis zum Rondo Waszyngtona am National-Stadion (Stadion Narodowy), danach hieß es umsteigen in die Straßenbahn, über die Weichsel und an der 2. Haltestelle am Nationalmuseum (Muzeum Narodowe) schon wieder aussteigen. Wir gehen rechts die Nowy Świat Richtung Altstadt, bis wir nach knapp 900 m am Kopernikus-Denkmal um 10:00 Uhr unsere Stadtführerin treffen.

Diese Straße, zu deutsch „Neue Welt“, ist Teil des sogenannten Königswegs (Trakt Królewski), der am Königsschloss beginnt und zur etwa 10 km entfernten Stadtresidenz Wilanów führt. Für uns geht es jetzt entgegengesetzt in Richtung Schloss. Leider ist die Nowy Świat keine Fußgängerzone und der recht rege Verkehr und damit verbundene Lärm macht es manchmal schwierig, die Stadtführerin bei ihren Erklärungen zu verstehen.

Dabei ist fast jedes Gebäude hier geschichtlich, architektonisch oder von der Nutzung her interessant.

Der Zugang zum alten Universitätsgelände geht an einem Pförtnerhaus vorbei, und der Pförtner beobachtete uns von Anfang an argwöhnisch. Schließlich kommt er heraus und vertreibt uns vom Universitätsgelände. Warum? - wegen Lara: Hunde dürfen hier nicht mal auf die Straßen des Geländes!

Wir verlassen kurz die Nowy Świat und gehen zum Piłsudski-Platz mit dem „Grabmal des Unbekannten Soldaten“, eine nach dem Ersten Weltkrieg errichtete symbolische Grabstätte zum Gedenken an die im Kampf um die Freiheit Polens gefallenen polnischen unbekannten Soldaten. Das Grabmal befindet sich unter den Arkaden des ehemaligen Sächsischen Palais. Leider war der Zeitpunkt ungünstig, auf den stündlichen Wachwechsel der Ehrenwache hätten wir noch zu lange warten müssen.

Kulturpalast

Zurück zur Nowy Świat ging es am Präsidentenpalast vorbei weiter zum Schloß. Nach einem kurzen Blick in den Innenhof ging es dann durch die schmalen Straßen der Altstadt zum Markt. Man mag kaum glauben, dass hier alles zerstört und erst nach dem Krieg weitgehend original­getreu wieder aufgebaut wurde. Allerdings bezieht sich original­getreu auf das Äußere, im Inne­ren wurden zumeist recht kleine Wohnungen errichtet.

Die letzte Etappe der Stadtführung ging vorbei an der alten Stadtmauer und der Barbakan, dann durch die Neustadt (Nowe Miasto) bis zum Denkmal des Warschauer Aufstandes zur Erinnerung an die Kämpfer des Warschauer Aufstandes von 1944. Es wurde auf dem Krasiński-Platz vor dem Gebäude des Obersten Gerichts erbaut und am 1. August 1989 enthüllt.

Hier endete die offizielle Stadtführung und ab jetzt setzte jeder selbst die Erkundung der Stadt fort. Lohnenswerte Ziele gab es ja genügend, eher war der Mut zur Lücke gefragt. Ein Tag in Warschau kann eben nur einen groben ersten Eindruck vermitteln.

Einige besuchten z.B. das Denkmal der Helden des Warschauer Ghettos (Ent­hüllung am 19. April 1948) und das direkt gegenüberlie­gende, 2013 eröffnete Muse­um der Geschichte der pol­nischen Juden anlässlich des 70. Jahrestages des Beginns des Warschauer Ghettoauf­standes.

Auch der Kultur- und Wissenschaftspalast (Pałac Kultury i Nauki), ein zwischen 1952 und 1955 im Baustil des Sozialistischen Klassizismus errichteter 237 Meter hoher Wolkenkratzer, war nicht zu übersehen. Er war bei seiner Fertigstellung nach der Lomonossow-Universität das zweithöchste Gebäude Europas und ist bis heute das höchste in der Re­publik Polen. Er war ein Geschenk der damaligen Sowjetunion an Polen. Der Palast beherbergt unter anderem einige Kinos, Theater und Museen. Im 30. Stock in 114 Metern Höhe ist eine Aussichtsplattform. und nicht nur von dort nicht zu übersehen ist das moderne Warschau. Noch überragt der Kulturpalast sämtliche Hochhäuser, doch auch das ist bald Geschichte.