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Die Fahrtroute

Es ist eine recht kurze Strecke, daher war der Vorschlag, die kleinere Straße 801 immer längs der Weichsel zu benutzen.

Und Zeit für einen Zwischenstopp in Kazimierz Dolny gab es daher auch genug.

Von dort ging es zumeist wieder auf kleineren Straßen nach Lublin.

179 km

mit einem Zwischenstopp in

Kazimierz Dolny

Das Städtchen direkt an der Weichsel zählt etwa 3.600 Einwohner und ist vor allem wegen seiner historischen Altstadt ein in ganz Polen bekanntes und beliebtes touristisches Ziel.

Herausragend sind die zahlreichen Renaissancebauten aus weichem örtlichen Kalkstein.

Campingplatz „Lawendowy Dworek“

Der Campingplatz liegt innerhalb der Stadt Lublin in einem Park eines ehemaligen Gutshofs, jetzt Hotel und Restaurant. Über einen sehr schönen Radweg längs des Flusses geht es problemlos bis in die Innenstadt.

Campingreise Polen 2017

8. Tag, Mittwoch, 28. Juni 2017: von Warschau nach Lublin

mit einem Zwischenstopp in Kazimierz Dolny

Marktplatz mit Kirche im Hintergrund

Warschau zu verlassen ist kein Problem, wir waren schon an der Ausfallstraße, es ging praktisch nur geradeaus Richtung Süden und nach wenigen Kilometern hatten wir die letzten Häuser hinter uns gelassen. Allerdings hatte der nächtliche Regen seine Spuren hinterlassen: teilweise überschwemmte Straßen. Aber jetzt war es zumindest trocken.

Die meisten folgtem dem Vorschlag, immer die kleinere Straße möglichst nahe der Weichsel zu benutzen. Die vorgeschlagenen Stopps auf Parkplätzen direkt an der Weichsel machten bei diesem Wetter keinen Sinn. Auch ein optionaler Stopp in Puławy am Lubomirski-Palast fiel mangels geeigneter Parkmöglichkeiten für die meisten ins Wasser. Nur Klaus und Simone warteten dort vergebens auf die anderen, sie hatten das "optional" nicht mehr auf dem Schirm.

In Kazimierz Dolny angekommen war es die nicht ganz dankbare Aufgabe von Brigitte, darauf zu achten, dass auch wirklich alle am geplanten Parkplatz ankamen und sie schließlich die Bezahlung für alle organisieren konnte. Mit Händen und Füßen und schließlich geöffnetem Portemonnaie zeigte sie dem Platzwart, dass sie die Gebühren für 15 Wohnmobile/Wohnwagen wohl bezahlen könne. Der eine oder andere wurde sogar von ihr angerufen, ob er dann noch käme. Die Anfahrt des Parkplatzes war für etliche etwas abenteuerlich. So führte das Navi Uschy und Hans auf eine Fähre, was auch fast geklappt hätte, aber Gott sei Dank war das Wohnmobil dann doch zu schwer, so dass sie noch den richtigen Weg nehmen konnten. Die meisten fanden den Parkplatz auf direktem Wege, andere nahmen einen Umweg, fuhren um die Stadt herum und pirschten sich von hinten an. Über ein ganz besonderes Erlebnis können Marlies und Reinhold berichten:

auch ein Abenteuer

„Auf unserer Etappe von Warschau nach Lublin hatte Bernd einen Zwischenstopp in Kazimierz Dolny vorgeschlagen, der von uns allen dankend angenommen wurde. Uns als Gespannfahrer war schon klar, dass wir dadurch auch auf kleineren Straßen unterwegs sein würden. Wir fuhren direkt hinter Hildegard und Frank, da diese mit neuestem Navi-Update unterwegs waren. Etwa 5 km vor unserem Zwischenstopp fuhr Frank eine andere Route als unser Navi ausgegeben hatte. Die Entfernung zum Ort wurde größer!

Noch waren wir sicher, es wird schon passen. Doch dann fuhren wir immer weiter bergauf und umkehren ging nicht mehr. Plötzlich wechselte der Straßenbelag von Sand in Kopfsteinpflaster, und wir waren oben an der Burgruine (von Kasimierz Dolny). Die Fußgänger bildeten für uns Spalier, damit wir mit unseren beiden Gespannen ganz langsam bergab die engen Kurven des schmalen Weges meistern konnten. Wir kamen heil unten im Ortskern direkt gegenüber des Marktplatzes an, was unsere Reisemitfahrer, die schon im Restaurant saßen, mit ungläubigen Augen verfolgt hatten. Als wir endlich unseren Parkplatz gefunden hatten, fiel uns ein Stein vom Herzen. „Alles gut gegangen“. Doch wie kam es überhaupt dazu? Das Routenprofil stand auf „unbefestigte Straßen erlauben“. ...“

Kazimierz Dolny, die kleine und sehr historische Stadt an der Weichsel, aber war dann doch für alle die Mühe wert. Die meisten genossen ein gutes Mittagessen auf dem Marktplatz.

Weiter ging es nach Lublin – schon ganz in Ostpolen. Lublin, eine Stadt mit fast 350.000 Einwohnern hat leider keinen eigenen Campingplatz. Dank vieler Erkundungen und Telefonate der polnisch sprechenden Margot vom Vorstand des Städtepartnerschaftsvereins konnte ein Hotelbesitzer überzeugt werden, uns seinen Platz zu überlassen. Ja, gewisse Fragmente eines möglicherweise früheren Campingplatzes waren noch vorhanden. Das Hotel war ein ehemaliger Gutshof und schon sehr schön restauriert. Provisorisch war für uns eine Wasserleitung und Strom „gelegt“ worden. Doch zur Toilette und ggf. zum Waschen mussten wir ins Hotel gehen. Kein Problem, so war es schließlich mit dem Besitzer abgesprochen. Im Gegenzug konnte er davon ausgehen, dass etliche von uns die Gastronomie in Anspruch nahmen – leider nicht ganz ohne Probleme - was Wartezeiten anbelangt. Einige konnten vor dem Essen in dem Hotel beobachten, dass die Köche immer mal wieder nach draußen auf den Campingplatz gingen, um das eine oder andere Kraut abzupflücken. Bei näherem Hinsehen von Klaus und Brigitte entpuppte sich eine „wild“ aussehende Stelle auf dem Platz tatsächlich als kleiner Kräutergarten.

Ach ja, Franz-Ferdinand hatte einen Zimmerschlüssel bekommen, und so konnte sich doch der eine oder andere, der sich nicht mit der Waschschüssel arrangieren konnte, duschen. Lublin ist die Partnerstadt von Münster. Liebevolle Restaurants säumen den Marktplatz mit dem Rathaus. Auch die Fußgängerzone in der „Neustadt“ ist lebendig und abwechslungsreich. Schade, dass nur wenige Deutsche den Weg bis nach Lublin und/oder Ostpolen finden.