Die Fahrtroute
132 km, durch die Tatra 146 km
Liptovský Mikuláš
zentraler Ort der Region Liptau im Waagtal südwestlich der Hohen Tatra gelegen.
Heute ein Museum ist die im 19. Jahrhundert errichtete klassizistische Synagoge, eine der größten der Slowakei.
Liptovské Matiašovce
ist ein kleines Dorf nördlich von Liptovský Mikuláš.
Interessant ist die Römisch-katholische Kirche St. Ladislaus (kostol sv.Ladislava), ein einschiffiges Gebäude aus der Renaissance mit Befestigung durch Mauern und runden Bastionen, beides mit Schindeln gedeckt.
Termálne kúpalisko Oravice
Das alte Thermalbad Oravice verwendet Thermalwasser mit hohem Eisengehalt, hilfreich bei Erkrankungen des Bewegungsapparats sowie der Harnwege und der Nieren. Es gibt zwei Außenpools, Wassertemperatur 34 - 38°C.
Vom Camping sind es nur etwa 100 m bis hier.
Campingreise Polen 2019
13. Tag, Montag, 8. Juli 2019: von Levoča (SK) nach Oravice (SK)
Auch heute wieder, nur 144 km zu fahren. Man kann auf dem schnellsten Weg nach Oravice kommen oder einen kleinen Umweg nehmen und noch einmal die schöne Aussicht der Tatra Höhenstraße genießen. Etwas kurvenreich, aber sehr gut zu fahren. Sie hat auch kaum Steigungen und bleibt immer auf gleicher Höhe, was auch wohl damit zu tun hat, dass fast die ganze Zeit parallel eine Bahnlinie verläuft. Es handelt sich um die Elektrische Tatrabahn, die mit einer Spurbreite von 1000 mm bereits 1912 komplett in Betrieb ging.
Höhenstraße und Talweg münden automatisch wieder zusammen kurz vor dem schönen Ort Liptovský Mikuláš, fast so groß wie Emsdetten, der auf etwa 800 Jahre Stadtgeschichte zurückblickt. Der Ort ist das Zentrum der ganzen Region. Einige folgten den Vorschlägen aus dem Informationszettel und sahen sich die Stadt an. Selbst in der großen Synagoge, eine der größten in der Slowakei und heute Museum, waren einige. "Unglaublich", sagte Hildegard, "in der Synagoge (Museum) und auch in anderen Kirchen fanden sich Flyer für alle Regionen!". Wichtig war aber vor allem das Auffüllen der Vorräte, hier war eine gute Gelegenheit zum Einkaufen. Und die musste auch genutzt werden, denn an unserem Zielort Oravice gibt es keinen Laden.
Von Liptovský Mikuláš aus ging es wieder durch eine tolle, nur sehr spärlich besiedelte Landschaft, wobei auch ein kleiner Pass zu überwinden war. Die Straße 584 war aber sehr gut zu befahren, es war nicht wirklich steil und vor allem war sehr wenig Verkehr.
Recht früh waren alle am Platz. Die Platzwartin Juliana hatte uns schon erwartet. Brigitte und Bernd waren überrascht. Es hat sich einiges auf dem Platz in den letzten Jahren positiv entwickelt. Die sanitären Anlagen waren komplett erneuert worden, und zur Zeit sind auch die großen Hütten im Umbau. In den neuen kann man jetzt z. B. ein 4-Bett-Appartement mit eigener Küche, Bad und Toilette für rund 50 Euro/Tag mieten.
Außerdem gibt es noch eine überdachte Spülküche auf dem Platz. Direkt oberhalb, aber nicht zum Camping gehörend, ist eine große Chata (Hütte) mit viel Platz – bestimmt für rund 80 Leute, die Abend für Abend eigentlich für alle zum Treffpunkt wurde. Gutes preiswertes Essen gab es auch. Das Essen war allerdings immer ein kleines Abenteuer, da wirklich alles auf slowakisch aufgeschrieben war. So konnten einige mal Eisbein mit Kraut genießen oder auch Lachs oder auch Geschnetzeltes mit Reis oder Bratkartoffeln. Irgendwie kam man schon klar, das war wirklich bemerkenswert.
Zum Essen gehörte natürlich auch etwas zu trinken und das ist in der Slowakei in erster Linie Bier, wie auch in den Nachbarländern Polen und Tschechien. Zahlreiche Biersorten gibt es, üblich sind 0,3 l (malé pivo) und vor allem 0,5 l (veľké pivo), letzteres kostet zumeist zwischen 1 und 1,50 €.
In dem kleinen Ort Oravice gibt es nicht einmal einen Laden. Aber das wussten wir ja schon vorher und ausgewählt hatten wir den Platz ja auch aus anderen Gründen. Zum einen ist man hier umgeben von beeindruckender Natur und es ist eine gute Ausgangsbasis für Unternehmungen in die Natur. Und dann ist da noch die Kombination eines sehr schönen Campingplatzes, einer Chata für Speis und Trank, günstig und gut, und zum dritten die 2 Thermalbäder, und das alles jeweils keine 100 m entfernt.
Unterhalb des Campingplatzes sind noch einige kleine offene Bistros, in denen man Kleinigkeiten essen und trinken konnte. Etwas weiter entfernt ist noch ein größeres Restaurant und man muss natürlich noch sagen, dass es auch ein Wintersportort ist mit mehreren Liften und Abfahrten.
Aber jetzt ist Sommer und eine Besonderheit sind die Thermalbäder. Für uns am interessantesten – das stellte sich bald heraus – war das einfache ältere Bad mit den zwei Freiluftbecken (mit 38 bis 35 Grad Celsius). Hier konnte man sich von den Strapazen der anstrengenden nächsten zwei Tage blendend erholen.
Und, ganz überraschend, wir konnten merken, dass wir in den Bergen waren, der Platz befindet sich auf 800 m Höhe. Morgens rechts kalt, tagsüber schön warm und abends recht früh dunkel und frisch. Wirklich allerbestes Wanderwetter.
Wohin die Wanderung gehen sollte, das erklärte Bernd am Abend in der Chata. Und die Verabredung für den nächsten Morgen um 9 Uhr an der Wanderkarte wurde vereinbart.