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Wanderung

eine Wanderung zur polnischen Grenze

Zunächst geht es durch eine Schlucht an einem Bach entlang, es erinnert an Slovensky raj.

Bis zur Passhöhe ist es immerhin ein Höhenunterschied von 550 m (von 800 m auf 1350 m).

Man kann aber auch den Aufstieg weglassen, dann kommen wir nur auf gut 1000 m Höhe.

Das verkürzt die Wanderung dann auch auf gut die Hälfte.

18 km | 9,5 km

Oravice

ist ein kleiner Touristenort am westlichen Rand der Tatra. Der Name ist abgeleitet von dem Fluss Oravica.

Oravice war ursprünglich mit Wäldern bedeckt. Anfang des 17. Jahrhunderts entstand bei Rodungen eine kleinere Siedlung, die sich aber nie zu einem Dorf entwickelte und schon bald wieder verschwand.

Ein Jahrhundert später kam es zu neuen Ansiedlungen, von 1817-1820 wurde die Kapelle errichtet und 1828 gab es 2 Häuser und 16 Einwohner.

In den 30er Jahren des letzten Jahrhundert wurden die ersten Ferienhäuser errichtet.

Chata Oravice

Die Hütte ORAVICE ist eine typische Touristenhütte, erbaut 1954.

Sie bietet ca. 50 Übernachtungsmöglichkeiten und ein großes Restaurant.

Sie liegt auf 812 m Höhe direkt oberhalb des Campingplatzes.

Campingreise Polen 2019

14. Tag, Dienstag, 9. Juli 2019: Oravice (SK), eine Wanderung nach Polen

Panorama von Oravice mit Camping, Kapelle und Hoher Tatra im Hintergrund
Bereit zur Wanderung

Fast alle trafen pünktlich am morgen zum vereinbarten Treffpunkt am Eingang des Campingplatzes ein. Recht viele haben sich für die lange Wanderung zum Bobrovecké sedlo (Sattel) entschieden, ein Passübergang zwischen der Slowakei und Polen, auf 1.356 m Höhe. Die ganze Tour war 18 km lang.

Es gab allerdings die Möglichkeit zur Verkürzung der Tour unter Verzicht des Aufstiegs zum Sedlo, dem anstrengendsten Teils der Strecke. Aber das konnte dann jeder noch später für sich entscheiden.

Zunächst einmal ging es auf guten Wegen, anfangs sogar noch asphaltiert, ohne wirkliche Steigung Richtung Berge. Vorbei ging es auch an einer Schäferei, wo einiger später noch direkt beim Schäfer einen wirklich leckeren Schafskäse erwerben werden.

Nach Querung einer großen Wiese ändert der Weg sich vollständig. Es geht durch eine zum Teil sehr enge und tiefe Schlucht, immer an einem kleinen Bach entlang. Manchmal ist der Weg sogar mit Eisenketten gesichert, aber es ist doch nicht mit Slovensky Raj vergleichbar. Durch die gesamte Schlucht gab es übrigens vor über hundert Jahren eine Holzrutsche, auf der oberhalb gefundenes Eisenerz zu Tal gebracht wurde.

Dann hieß es die Schlucht verlassen und steil, aber ohne klettern und noch begehbar, ging es den Berg hoch. Oben gab es dann bei einer kleinen Schutzhütte eine Pause, und also ob Schutzhütten ja auch einen Sinn haben müssten, fing es auch ein wenig an zu regnen. Auf der anderen Seite dieses Bergs ging es dann wieder runter bis in das nächst Tal.

Unten angekommen stand dann jeder vor der Entscheidung: rechts rum Richtung Oravice oder links bis auf den Sattel. Wobei dies dann nur ein Abstecher war, Hin- und Rückweg sind identisch. Etwa hälftig teilte sich die Gruppe.

Für die „Bergsteiger“ ging es zunächst noch wenige Kilometer recht sanft aufwärts. Dann jedoch kam der letzte Aufstieg, ein teils im wahrsten Sinne atemberaubender Weg durch fast urwaldartig anmutende Vegetation mit recht hohen Stufen. Die Steigung war enorm – und immerhin mehr als im Infozettel angedeutet. Alle haben es geschafft, auch Brigitte. Und hier sagt sie mal ganz persönlich: "wie solidarisch doch eine solche Bergwanderung sein kann. Es gibt immer schnelle und langsame, sehr geübte und weniger geübte. Natürlich gehen die schnelleren auch mal vor. Aber es gibt immer wieder Punkte, an denen auch auf die letzten gewartet wird. Das macht stark und froh. So ist man nie wirklich allein und weiß sich in Sicherheit".

Wirklich schön war es hier oben, mit Aussicht weit nach Polen. Beliebtes, wenn auch unspektakuläres Fotomativ war der Grenzstein der polnisch-slowakischen Landesgrenze. Nach einer Pause ging es dann zunächst den gleichen Weg zurück, zwar nun nur noch bergab, das kann doch ebenso Anstrengung wie aufwärts sein. Aber ab der Gabelung, wo uns auf dem Hinweg die andere Gruppe verlassen hatte, war es nur noch ein Spaziergang.

abends im Aufenthaltsraum des Campingplatzes

Am Abend traf sich die Gruppe im Aufent­halts­raum, den uns Juliana netter­weise zur Verfü­gung stellte. Wir durften uns sogar dort Bier selber zapfen. Und Cola – ja, Cola zapfen, genauer gesagt „Kofola“. Auch eine Eigenart, die komplett neu war für uns.

Kofola gibt es in der Slowakei seit den frühen 1960er Jahren. Eine tschecho­slowakische Firma forschte nach einem Verwendungszweck für den Überschuss an Koffein, der bei der Kaffeeröstung entstand. Das Ergebnis war Kofo, ein Sirup, der erstmals als neuer Softdring „Kofola“ verkauft wurde. Als Ersatz für die westliche Coca Cola erfreute sich dieses Getränk noch bis in die 1970er Jahre äußerster Beliebtheit. Nach dem Niedergang des Staatssozialismus war Kofola dem Wettbewerb ausgesetzt und es gab Rechtsstreitigkeiten bezüglich des Patents. Schließlich gab es 2002 eine erfolgreiche Medienkampagne, mit der man junge Kunden gewinnen wollte, es entstand der Slogan: „Wenn du sie liebst, ist alles andere egal“.

Und schließlich ist auch Günter diesem Slogan gefolgt und hat sie ganz sicher auch noch für zuhause eingekauft.

Die meisten allerdings sind doch bei „pivo“ geblieben.