Hengelo Emsdetten Chojnice
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ein Kunstprojekt des
Städtepartnerschaftsvereins Emsdetten e.V.
mit Jugendlichen aus
Emsdetten und Chojnice

Alles rund um das Projekt, mit Vorgeschichte und wie es weiter ging, auf unserer

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Muzeum Historyczno-Etnograficzne w Chojnicach

Das Museum ist über mehrere Bastionen der alten Stadtbefestigung verteilt.

Zentral ist das Schlochauer Tor, eines der drei Eingangstore, die einst in die Stadt führten, in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut.

Dort sind derzeit 5 Ausstellungsetagen: 4 mit Dauerausstellungen (Archäologie, Ethnographie, Geschichte, Kunst) und eine für aktuelle Sonderausstellungen.

Basilika

Der vollständige Name ist: Kirche der Enthauptung des hl. Johannes des Täufers. 1993 wurde die Kirche von Papst Johannes Paul II. zur kleineren Basilika ernannt.

Sie ist die deutlich älteste Kirche in Chojnice, errichtet schon im 14. Jahrhundert.

1555 übernahmen Lutheraner die Kirche, erst 1616 erhielten die Katholiken sie zurück.

Im Laufe der Geschichte wurde die Kirche immer wieder bei kriegerischen Handlungen oder insbesondere Stadtbränden in Mitleidenschaft gezogen. Zwischendurch wurde sogar ein Abriss in Erwägung gezogen. Erst 1924 wurde dann eine Grundrenovierung durchgeführt. 1945 jedoch brannte wieder einmal das Dach.

Die Kirche hat drei Kirchenschiffe mit einem Altarraum an der östlichen und dem Turm an der westlichen Seite. Altarraum und Turm sind auch die ältesten Bauteile. Durch die vielfachen Beschädigungen hat sich wenig der originalen Ausstattung erhalten. Zumindest der Fußboden des rechten Nebenschiffes war ursprünglich vollständig mit Grabplatten versehen, auch davon blieb nur eine erhalten.

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Mehr über Chojnice, auch Geschichte und Umgebung, gibt es hier auf unserer Internetseite

berichtet über diesen Tag

22.-28.04.2019: Kunstprojekt „pARTner“

3. Tag: im Historischen Museum - Abschluss der Zeichnungen und Skizzen

Eigentlich war immer das Frühstück ein schöner ruhiger Beginn des Tages. Ohne Hektik, Stress und mit viel Zeit. Auch der Tagesplan konnte in Ruhe besprochen werden. Das war schön.

auf dem Weg zum Museum im Schlochauer Tor

Und schon wieder Programm, diesmal nur mit den Jugendlichen aus Emsdetten und ihren Begleitern. Joanna Gappa (Stadt Chojnice) hatte für Besichtigungen gesorgt, auch die Eintritte waren von der Stadt übernommen worden.

Zunächst ging es zum Schlochauer Tor. Hier (und in weiteren Basteien der ehemaligen Stadtbefestigung) ist das Muzeum Historyczno-Etnograficzne w Chojnicach untergebracht. Die Sammlungen umfassen Werke der Ethnografie, Geschichte, Archäologie und der Gegenwartskunst.

Nach einer herzlichen Begrüßung führte die Leiterin Barbara Zagórska durch das Museum. Sie konnte gut vermitteln, dass der hier erhaltene Turm, in dem sich das Museum befindet, einer von drei Tor-Türmen ist, durch die man im Mittelalter in die Stadt kam. Das Museum, bereits 1932 entstanden, befindet sich in den sechs Gebäuden der damaligen Stadtmauer.

Bewundert werden konnten in der ersten Etage prähistorische Exponate und Produkte aus der Kaschubei, zu deren Gebiet Chojnice gehört. In der zweiten Etage befinden sich ethnographische Werke und originale Bücher aus der Jesuitenkirche.

Hubertus Jelkmann „fing Feuer“ und erklärte den Anwesenden die Technik der Herstellung dieser alten Bücher im Bleisatz – der Druck sei hier ein Hochdruck und spiegelverkehrt, wie auch bei den geplanten Linoldrucken, die während des Projekts pARTner gemacht werden sollten. Deswegen werden auch zunächst seitenrichtige Zeichnungen erstellt und auf die Platte übertragen. Anhand einer ausgestellten Kupferstichplatte erklärte er, wie viel Arbeit und Konzentration (spiegelverkehrt!) erforderlich gewesen sei, um so einen Stich herzustellen.

Für viele am interessantesten war die Besichtigung von kaschubischen Kunstwerken und das kaschubische Zimmer. Ganz bemerkenswert sei, dass die Stickereien hier in dem Museum von einem Mann gestickt wurden. Und, das sagten die Museumsleiterin und Joanna Gappa, die Handstickerei ist das Erbe der kaschubischen Tradition. (In der Stickerei finden sich vier Farben, wobei das blau für das Meer, das gelb für den Sand, das schwarz für die Erde und das rot für den Mond stehen.) Das tägliche Brot der Kaschuben, wurde mit Weben (Webstuhl), Fischfang (Angeln und Reusen), Landwirtschaft u. a. erworben, ähnlich wie dies sicher auch in Emsdetten war.

Viele Bilder mit den Chojnicer Schützen, und die könnten auch in Emsdetten gehangen haben, erzählten von der großen Tradition, die Schützenvereine auch in Chojnice haben. Wieder eine Gemeinsamkeit. Und Joanna Gappa, Stadt Chojnice, sagte, dass die Bilder mit der Kette des Schützenkönigs eigentlich 1:1 auf heute übertragen werden könnten. Der zeitgenössische Schützenkönig träge zwar eine silberne Kette aus Bernstein, bei besonderen Festen jedoch die Kette, die auch im Museum zu sehen ist.

Führung in der Gymnasial- bzw. Jesuitenkirche

Dann ging es weiter zur Bastei „Hühnerfuß“ (Baszta Kurza Stopa) und der dortigen zeitgenössischen Kunstausstellung. Hier fand übrigens auch im Jahr 2014 die Ausstellung mit Bildern von Hubertus Jelkmann statt, die Frau Zagórska noch in guter Erinnerung hatte.

Mit einem weiteren Führer, Martin, ging es nun über den Marktplatz zunächst zur Jesuitenkirche. Die Jesuitenkirche ist die Kirche der Heiligen Maria. In der Galerie war gerade eine Ausstellung zum Thema, wie Polen vor 100 Jahren seine Unabhängigkeit wieder erlangt hat. Befremdlich für einen Kirchenraum war allerdings der Schwerpunkt auf militärgeschichtliches mit Uniformen, Orden und sogar Waffen.

Die Verzierungen und Malereien in der Kirche waren der hinsichtlich ihrer Entstehungszeit im Barock entsprechend üppig. Staunen erweckte eine 2-dimensionale Deckenmalerei, die jedoch 3-dimensional wirkte.

Es folgte noch die Besichtigung der Basilika, die bereits in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gebaut wurde. Bemerkenswert war für viele, dass hier Gebeine und Münzen der Bevölkerung Chojnices gefunden wurden, die in der Krypta ausgestellt sind (von oben aber nur durch Glasscheiben gesehen werden können).

Ab 15 Uhr trafen im Atelier wieder polnische und deutsche Jugendliche zusammen, um weiter an ihren Werken zu arbeiten. Unglaublich, mit wie viel Begeisterung, Ernsthaftigkeit und auch Ehrgeiz an die Arbeit gegangen wurde. Nein, „Pille-palle“ (so die Warnung von Hubertus Jelkmann) - war das ganz gewiss nicht.

martinum.media in der gemütlichen Sofaecke

Mit einem gemeinsamen Abendessen fand die künstlerische Tätigkeit ihren Abschluss und alle Jugendlichen wurde in die Freizeit verabschiedet.

Und: das muss hier einmal gesagt werden: die Gruppe von martinum.media – hier handelt es sich wie bekannt um eine Schülerfirma hatte eher weniger „Feierabend“, da sie stets den Ehrgeiz entwickelten, für jeden Tag auch etwas auf die Homepage zu setzen. Und: wer sich schon einmal mit Bildern beschäftigt hat, die im Internet hochgeladen werden müssen, oder mit Texten, die gestaltet werden müssen, beschäftigt hat, weiß, wovon hier die Rede ist, vor allem zeitlich!

Exkurs: Dokumentation der Dokumentation

Die Schülerfirma martinum.media war schon in der Vergangenheit durch die Firma Adobe® durch Überlassung von Software unterstützt worden.

Als Adobe von dem Auftrag für martinum.media für die Dokumentation des Projekts pARTner erfuhr, fanden sie das so interessant, dass sie eine Produktionsfirma beauftragten, diese Arbeit selbst beispielhaft zu dokumentieren.

So kam am Mittwoch Abend, besser gesagt, in der Nacht zu Donnerstag Karina Granskaya nach Polen, alleine, ihr Chef war akut erkrankt. Sie war bis Danzig geflogen und wollte sich einen Mietwagen mieten. Dabei benutzte sie – wie sie es auch in anderen Städten Deutschlands und anderen Ländern macht – die firmeneigene Kreditkarte. Nein, so funktioniert das nicht in Polen. Es ist nicht ihre eigene Karte. Auch nach einem Anruf an den Herausgeber der Kreditkarte, der beteuerte, das muss funktionieren, gab es keinen positiven Bescheid.

Schließlich hatte sich Bernd Lohmann bereit erklärt, Karina in Danzig abzuholen, 4 Stunden Nachtfahrt.

Karina war dann von Donnerstag bis Freitag Abend der Gast von martinum.media und bei allen Aktivitäten dabei. Sie sollte den Jugendlichen über die Schulter schauen, sie sozusagen beim Filmen filmen, fotografieren und natürlich auch Tipps geben, wie man es besser machen kann.

Was Adobe dann daraus macht, wissen wir nicht, aber sie haben das Projekt offensichtlich als so interessant eingeschätzt, dass sie bestimmt genau soviel Geld ausgegeben haben, wie wir insgesamt für unser Projekt.