Chojnice
Mit gut 40.000 Einwohnern ist sie etwas größer als Emsdetten.
Chojnice
Überblick
Chojnice (deutsch Konitz oder älter auch Conitz, kaschubisch Chònice) ist eine Kleinstadt im Norden Polens in der Wojewodschaft Pommern. Sie liegt etwa 120 Kilometer südwestlich von Danzig (Gdańsk). Es ist eine alte Stadt mit wechselvoller Geschichte, siehe hierzu einen eigenen Artikel.
Die Stadt hat heute etwas über 40.000 Einwohner und ist damit nur unwesentlich größer als Emsdetten. Sie liegt im südlichen Teil der Kaschubei und die Kaschuben mit ihrer eigenen Geschichte und Tradition spielen durchaus eine gewisse Rolle.
regionales Zentrum
Die Stadt Chojnice bildet in vielerlei Hinsicht ein regionales Zentrum, insbesondere in der Wirtschaft, der Ausbildung, aber auch z.B. in der Gesundheitsversorgung. Dies beruht auf der Tatsache, dass die nächsten Städte ähnlicher Größe (über 40.000. Einwohner) recht weit entfernt sind: ca. 70 km westlich (Szczecinek), ca. 90 km südlich (Bydgoszcz), ca. 100 km nördlich (Słupsk) ca. 80 km östlich (Starogard Gdański) und ca. 120 km Nordosten die (Dreistadt mit Gdańsk (Danzig), Gdynia (Gdingen) und Sopot (Zoppot)). So pendeln viele Leute aus benachbarten Orten nach Chojnice zur Arbeit.
Handel
Die Stadt verfügt über ein großes Angebot von Supermärkten: Biedronka, Carrefour, Lidl, Kaufland, Netto, Polo und Tesco. (Zu den Supermärkten siehe auch unseren interaktiven Stadtplan!) Daneben gibt es eine Vielzahl von Einzelhandelsgeschäften. 2013 wurde einige km östlich der Stadt an der Umgehungsstraße die Galeria Victoria erbaut. Hier gibt es einen großen Supermarkt, Elektronik- und Haushaltsgeräte zu kaufen, mehrere Bekleidungsgeschäfte und anderes wie Apotheke, Reisebüro, Restaurant usw. Daneben findet sich Obi. Es ist das größte Shopping Center im südlichen Teil der Provinz Pommern. Ob sich das rentieren wird, und wie die Auswirkungen auf die Geschäfte in Chojnice selbst werden, muss die Zukunft zeigen.
Wirtschaft
Im Mittelalter bis spät in die Neuzeit war die Gewandmacherei das Haupthandwerk. Heute ist die Nahrungsmittelindustrie ein wichtiger Industriezweig. Die Stadt ist ein Markt- und Verarbeitungsort für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Umlands.
Daneben gibt es aber auch eine Reihe klassischer Industriebetriebe. Das größte Industriegebiet liegt von der Stadt aus gesehen hinter dem Bahnhof.
Erwähnenswert ist auch, dass die Emsdettener Firma Fey & Co. in Chojnice mit "RELAX" ein Werk zur Fabrikation von Matratzen unterhält.
Tourismus
Der Tourismus spielt für Chojnice eine immer stärkere Rolle. Auch hier ist Chojnice ein Zentrum. Auch wenn es eigentlich am südlichen Rande der touristisch interessanten Gebiete liegt, die sich nördlich anschließen.
Gut 5 km entfernt spielt Charzykowy direkt am gleichnamigen See eine starke Rolle. Es ist ein hauptsächlich touristischer Ort mit vielen Übernachtungsmöglichkeiten vom Campingplatz bis zum Hotel. Am See befindet sich ein Strandbad und eine Marina, Segelsport hat hier schon eine lange Tradition.
Ausführliche Hinweise zu Ausflugsmöglichkeiten finden sich auf unserer interaktiven Umgebungs-Karte.
Unterkunft
In der Stadt gibt es eine Reihe von Hotels, zumeist in einer Größe von 20-30 Betten. Als grober Richtpreis kann man mit 30,- € für Übernachtung mit Frühstück rechnen, mit Abweichungen nach unten und oben. Einige Hotels findet man auch auf unserem interaktiven Stadtplan.
Daneben gibt es auch noch günstiger einige Pensionen. Sehr zu empfehlen ist aber auch die Übernachtung in einer Familie. Bei unseren Fahrten zu den Chojnice-Tagen können wir bei Bedarf eine solche Unterkunft vermitteln.
Sehenswürdigkeiten
Chojnice ist eine alte Stadt und somit gibt es auch eine Reihe historischer Gebäude. Die wesentlichen Sehenswürdigkeiten findet man auch auf unserem interaktiven Stadtplan.
Es sind dies insbesondere
- Basilika Enthauptung des Hl. Johannes des Täufers aus dem vierzehnten Jahrhundert.
- Barockes Jesuitenkolleg mit Kirche, achtzehntes Jahrhunderts (Gymnasialkirche)
- Mittelalterliche Stadtmauer um die Altstadt, im Westen und teilweise im Süden und Osten erhalten mit einigen Türmen. Im Schlochauer Tor, dem einzigen erhaltenen von ehemals 3 Toren ist heute das Museum für Geschichte und Ethnographie, in anderen Türmen ist heute eine Galerie für zeitgenössische Kunst, eine Bibliothek und Teile eines Archivs
- Der gut zu erkennende mittelalterliche Grundriss der Altstadt mit Bürgerhäusern aus dem achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert
- Das neo-gotische Rathaus, errichtet 1902 nach dem Abriss des alten Rathaus aus dem sechzehnten Jahrhundert
- ehemalige Augustiner-Kirche und Kloster, gebaut in den Jahren 1786-1794, heute Sitz des katholischen Gymnasiums Romuald Traugutt
- Landratsamt von 1892 im eklektischen Stil
- Der Komplex des ehemaligen Krankenhauss im eklektischen Stil aus der zweiten Hälfte des neunzehnten und des frühen zwanzigsten Jahrhunderts
Verkehr
Chojnice wird von zwei Landesstraßen (Droga krajowa) und vier Woiwodschaftsstraßen (Droga wojewódzka) durchzogen, was verkehrstechnisch sehr bedeutsam ist. Die wichtigste Straße ist die Landesstraße 22 (ehemalige deutsche Reichsstraße 1 von Aachen nach Königsberg, in Deutschland heute die B1) von Kostrzyn nad Odrą (Küstrin) an der deutsch-polnischen Grenze nach Grzechotki (Rehfeld) an der Grenze zu Russland. Um Chojnice führt die Straße seit 2008 über eine neue 14 km lange südliche Umgehungsstraße.
Die Eisenbahn hat ihre alte, für Chojnice große Bedeutung verloren. Die Zeiten, in denen Chojnice an einer Hauptbahnstrecke (Preußische Ostbahn von Berlin nach Königsberg) lag und zeitweise sogar der Zug Paris-Moskau dort hielt, sind lange vorbei. Heute halten in Chojnice nur noch Regionalzüge. Alle Strecken sind nicht elektrifiziert. (Siehe auch unseren Artikel Wege nach Chojnice).