Hengelo Emsdetten Chojnice
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Die Stadt Chojnice berichtet auf ihrer Internetseite in einigen kurzen Artikeln (polnisch) zum Teil mit Bild über die Chojnice-Tage 2019:

berichtet in einem

Zwischenstopps

Breslau (Wrocław)

Salzbergwerk Wieliczka

Krakau (Kraków)

Marienburg

Wismar

Bremen

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weitere Berichte zu den Chojnice-Tagen 2019 gibt es auch in den Tagesberichten der diesjährigen Campingreise:

Flyer Chojnice-Tage 2019

Der Flyer ist hier noch als PDF zu haben, 2 Seiten DIN A4, 511 kb:

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Chojnice

oder deutsch Konitz ist seit 1996 offizielle Partnerstadt von Emsdetten.

Die historische Stadt ist nur wenig größer als Emsdetten und liegt in der polnischen Woiwodschaft Pommern, dem ehemaligen Westpreußen, etwa 120 Kilometer südwestlich von Danzig.

Wir haben auf unserer Internetseite vielfältige Informationen zu Chojnice mit separaten Artikeln über die Stadt, die Geschichte, ehemaliges jüdisches Leben, einen interaktiven Stadtplan und ebenso eine Umgebungskarte mit Ausflugshinweisen.

Die Wege von Emsdetten nach Chojnice werden beschrieben, es gibt alte Post­karten und nicht zuletzt eine Chronik der Städte­part­ner­schaft Emsdetten - Chojnice.

25.06.-02.07.2019 Fahrt zu den Chojnice-Tagen 2019

nicht nur nach Chojnice, sondern auf dem Hinweg über Breslau und Krakau und auf dem Rückweg über Wismar.

Mit gut 160 ausländischen Besuchern, davon drei Gruppen mit insgesamt 110 Personen aus Emsdetten, sowie weiteren Gästen aus Bayeux (Frankreich), Korsun Szewczenkowski (Ukraine) und Mozyr (Weißrussland) waren die Chojnice-Tage 2019 sehr gut besucht.

Vorab gesagt: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Busreise des Städtepartnerschaftsvereins Emsdetten waren rundum zufrieden mit der guten Organisation der gesamten Reise auf dem Weg in Emsdettens Partnerstadt. Ja, man konnte sogar einen sehr guten Zusammenhalt untereinander beobachten.

Pünktlich um 5:30 Uhr am Dienstag Morgen (25. Juni) waren alle Koffer und Taschen verladen und die insgesamt 54 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Busreise des Städtepartnerschaftsvereins Emsdetten hatten ihren Platz im Bus gefunden.

Stadtführung in BreslauFoto: Elke Hülskötter

Und wir hatten Glück. Bei allerschönstem warmen Wetter – die Fahrt verlief reibungslos und ohne große Staus - kamen wir schon um 16:00 Uhr in Breslau an.

Ganz unproblematisch verlief die Zimmeraufteilung in dem zentrumsnahen Hotel. Hier holte uns dann um 17:00 Uhr der Stadtführer ab. Er verstand es gut, die Geschichte zu transportieren und auch die Gegenwart und Zukunft der schönen Stadt aufzuzeigen. Danach hatten alle Reisenden Zeit genug, die Stadt noch einmal selbst zu erkunden. Viele blieben in der Innenstadt, um den Abend bei gutem Essen zu genießen.

Am nächsten Tag (26. 6.) ging es zunächst weiter zum Salzbergwerk Wieliczka in die südpolnische Stadt Wieliczka, nahe Krakau. Es ist eines der ältesten und bekanntesten Salzbergwerke der Welt und gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Ungeheuer viele Stufen mussten zurückgelegt werden, um in die Tiefe des Bergwerkes zu gelangen. Und, der Weg hatte sich gelohnt, das kann man ganz ehrlich sagen, alle waren überwältigt: Nicht nur von der Größe der Mine, der Höhlen und der Kathedralen, sondern auch von den Kunstwerken aus Salz, die von den Bergarbeitern geschaffen wurden. Kapellen, Standbilder, Kronleuchter - alles aus Salz.

In der Salzmine herrscht eine ständige Temperatur von 14/16 Grad, und so ließ sich der warme Nachmittag mit rund 35 Grad (draußen) hier gut aushalten. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass diese Mine ein ganz besonderes Erlebnis war. Obwohl wir fast drei Stunden in der Mine unterwegs waren, haben wir nur ca. 1 % der Mine gesehen.

Es ging weiter zu unserem Hotel nach Krakau – ganz nah zur Altstadt gelegen. Und bei zwei Übernachtungen konnte man sich wieder etwas Zeit und Muße gönnen. Der erste Abend war für alle zur freien Verfügung.

Der nächste Morgen (27.6.) startete mit einem Standrundgang ab dem Hotel. Der Stadtführer gab uns viele Informationen zur Geschichte der Stadt Krakau und auch zu Polen selbst. Dabei wurde der Wawel nicht ausgelassen, denn schließlich sind hier die polnischen Könige und wichtige Persönlichkeiten begraben. Oft ergänzte er seine Führung mit eigenen Erlebnissen aus seiner Studienzeit. Der restliche Tag war wieder zur freien Verfügung und jeder konnte den Tag verbringen, wie es ihm gefiel. Z. B. nochmals den Wawel zu besichtigen, zur Weichsel zu gehen, um mit dem Schiff zu fahren, ins jüdische Museum zu gehen, oder durch die Stadt zu flanieren, den Fiakern zuzusehen oder einfach de´n Abend auf dem Marktplatz zu genießen.

Leider mussten wir diese schöne Stadt schon am nächsten morgen wieder verlassen. Eine lange Strecke lag vor uns. Von Krakau nach Chojnice sind es gut 520 km. Trotz der weiten Wege nach Chojnice kam die Reise vielen recht kurzweilig vor. So auch heute wieder. Fast pünktlich erreichten wir gegen 17:00 Uhr Chojnice.

Vor der Eröffnung der Chojnice-Tage trafen die Vertreter der offiziellen Delegationen im Rathaus Chojnice zusammen und richteten Grußworte an die Stadt. Nach dem Empfang im Ratssaal ging es mit allen Beteiligten zum Millennium Park.

Für die Eröffnung der Chojnice-Tage hatten sich die Chojnicer in diesem Jahr etwas besonderes einfallen lassen. Erstmals fand die Eröffnung mit allen Partnerstädten auf der großen Bühne im Millenium-Park statt. Die in Polen bestens bekannte „LemON“ Band zog mehrere tausend Besucher aus Chojnice an. Es war "Kreischalarm" angesagt. Bis in die Nacht hinein wurde Musik gemacht und gefeiert.

im Ratssaal: Stadtdirektor Wajlonis erzählt über Chojnice

Das Programm am Samstag (29. Juni) begann mit der Begrüßung der Emsdettener Gäste im Rathaussaal. Mit dabei die Camping-Gruppe des Vereins und die Gruppe Wietkamp aus Emsdetten. Anschaulich hielt Stadtdirektor Wajlonis anhand einer Bilderpräsentation einen interessanten Vortrag über die Entwicklung der Stadt Chojnice. Vor dem Hintergrund vieler alter und neuer Fotos konnten sich alle einen Eindruck von der Stadt verschaffen.

In diesem Jahr war die Städtepartnerschaft mit Bayeux mit der Unterzeichnung der Partnerschafts-Urkunden einer der Hauptpunkte auf der großen Bühne. Natürlich folgte auch die eindrucksvolle traditionelle Inthronisation des Schützenkönigs.

Zusammen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Campingreise gab es am Samstag Nachmittag abwechslungsreiche Programmpunkte. Mit dem Bus ging es zum nahe gelegenen Charzykowy See. Hier genossen einige einfach den schönen Tag und ließen die „Seele baumeln“. Es gab auch die Möglichkeit mit einer nachgebauten Kogge, betrieben mit einem Elektromotor, eine kleine Reise über den See zu unternehmen. Bei dem sehr heißen Wetter war dies eine willkommene Abkühlung.

Eine andere Gruppe hat sich körperlich ertüchtigt und nahm an einer recht großen Fahrradtour teil. Hilfreich war, dass sich die Chojnicer Radwanderführer gut auskannten und die Gruppe teilten, damit auch die etwas langsameren Teilnehmer „mitkamen“. Wieder andere probierten sich auf dem Kanu aus. Für alle gab es ein leckeres Lunchpaket, da unterwegs keine Einkehrmöglichkeit bestand, – und wer genau hinsah erkannte auch den Hersteller. Es war selbstredend der Sohn der Bäckerei Güntzel, spätestens an den leckeren Plätzchen zu erkennen. Die Lunchpakete waren „klasse“, das war einhellige Meinung.

Am späten Nachmittag trafen wieder alle zusammen. Die einen im Millenium Park, die anderen auf dem Marktplatz. Abends, und das war an jedem Abend für die meisten der Fall, konnte man dann gemütlich auf dem Marktplatz sitzen, an den allseits beliebten Imbiss- und Getränkeständen etwas essen und trinken, und sich vor allem unterhalten ohne von lauter Musik gestört zu werden. Es war sehr schön, das sich immer wieder alle zusammen zusammen fanden, um sich zu unterhalten, Freunde aus Chojnice zu treffen und in geselliger Runde den Tag Revue passieren zu lassen.Es war sehr schön zu sehen, dass sich die Gruppen mischten. Egal ob Deutsche, Polen, Franzosen, Ukrainer oder Menschen aus Weißrussland, man traf sich auf dem Markt. Das war gelebte Völkerverständigung.

Jeden Abend (außer Sonntag) gab es auch Konzerte im Millennium Park.

Info- und Waffelstand des Städtepartnerschaftsvereins
Foto: Elke Hülskötter

Info/Waffelstand auf dem Marktplatz

Eingerahmt von einem Verkaufsstand mit traditionellem Käse und einem Stand mit regionalen Wurstprodukten hatte die Hütte des Städtepartnerschaftsvereins viel zu bieten.

Ein Glücksrad war Anziehungspunkt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. Während die Kinder einfach nur Glück beim Drehen des Rades brauchten, um eines der vielen kleinen Präsente zu gewinnen, mussten sich die Erwachsenen schon etwas mehr Mühe geben. Anhand von fünf Fragen (natürlich auf deutsch und polnisch) konnten sie ihr Wissen aufpolieren, wenn es z. B. darum ging Aufgaben „wie viele Partnerstädte hat Chojnice“, „welche Firma in Chojnice kommt aus Emsdetten“, „wodurch wurde die dritte polnische Republik ins Leben gerufen“ zu beantworten.

Richtig gute Gespräche wurden am Stand geführt. Und immer wieder ist es erstaunlich, wie groß das Interesse an Deutschland ist, und noch erstaunlicher: wie viele Interessierte auch deutsch und englisch können. Dabei waren es oft Frauen, die z. B. als Pflegekräfte in deutschen Städten arbeiten, darunter auch etliche im Kreis Steinfurt. Von besonderem Interesse war stets, in welchem Teil von Deutschland Emsdetten liegt.

Leckere Waffeln erfreuen sich in Chojnice immer großer Beliebtheit und so konnte man zumindest am Freitag Nachmittag und Samstag noch vom guten Besuch sprechen. Allerdings: am Sonntag „gähnende Leere“ - es war einfach viel zu heiß. Nur vereinzelt fanden sich Interessierte zum Gespräch ein.

Der Stand des Städtepartnerschaftsvereins verkauft allerdings nicht nur Waffeln, sondern es werden auch Informationen über Emsdetten verteilt und natürlich auch der Vereinsflyer in polnischer Sprache.

Darüber hinaus ist der Stand auch Anlaufstelle für alle Gäste aus Emsdetten. Besonders erfreulich war, dass sich viele Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins Chojnce, aber auch etliche Teilnehmer der Busreise, aktiv am Geschehen an der Vereins- „Hütte“ beteiligten.

Der Sonntag (30. Juni) war dem Besuch der Marienburg gewidmet.

Bereits bei der Anreise wurde gestaunt,wie riesig diese Burganlage ist. Die Marienburg ist der größte mittelalterliche Backsteinbau Europas. Sehr spannend wurde uns die Geschichte der Burg, die Zerstörung im 2. Weltkrieg und der Wieder-Aufbau erklärt und nahe gebracht. Anschließend blieb noch Zeit, die Burg für sich zu entdecken oder für einen Imbiss.

Auf dem alten Marktplatz in Chojnice konnte man viele Programmpunkte verfolgen. Leider waren nur wenig Zuschauer bzw. -hörer dabei, einzig und allein aber sicherlich dem „heißen“ Wetter geschuldet.

Abschlussabend im Millenium-Park in ChojniceFoto: Elke Hülskötter

Aber: Ein beeindruckendes Abschiedskonzert konnten die Gäste und Bewohner Chojnices am späteren Sonntag Nachmittag doch noch erleben, gesungen und gespielt von der Band Jan Jakub Nalezyty mit poetischen Liedern wie les champs élysées und vielen anderen bekannten französischen Chansons. Wohl auch angedacht wegen der soeben besiegelten Partnerschaft Chojnices mit der französischen Stadt Bayeux.

Die Chojnice-Tage wurden beendet mit dem traditionellen Grillfest, das in diesem Jahr erstmals im Millenium Park stattfand, zu dem wieder alle Delegationen zusammen kamen.

Ein besonderes Highlight war eine kaschubische Kapelle, die alle Gästen bestens unterhielten. Als besonderes Bonbon waren Lieder in deutscher Sprache übersetzt worden, so dass alle mitsingen konnten. Ein schönes Fest, das viel zu schnell zu ende ging. Mehr zu Kaschuben hier.)

Am Montag (1. Juli) mussten die Emsdettener Abschied nehmen und die polnischen Freunde zurücklassen. Die Rückreise wurde noch einmal unterbrochen mit einer Übernachtung in Wismar. Während es in Polen eigentlich immer so 35/39 Grad waren, waren die meisten jetzt froh, bei 24 Grad am Hafen spazieren gehen zu können.

Böttchergasse in Bremen
Foto: Elke Hülskötter

Nach einer Woche erlebnisreicher Fahrt trafen alle Teilnehmer der Busreise am 2. Juli wohlbehalten wieder in Emsdetten ein, nicht ohne auf dem Rückweg noch in Bremen eine größere Pause einzulegen, in der es Zeit gab, die Stadt zu erkunden, einzukaufen oder einfach nur zu schlemmen in den zahlreichen Lokalen.

Auch die „Camper“ verließen am Montag Chojnice und brachen zu ihrer Rundreise nach Polen, der Slowakei und Tschechien auf. Siehe dazu die eigenen Seiten unter CampingPolen 2019.

Text von Elke Hülskötter und Brigitte Lohmann, Fotos: wie genannt bzw. Redaktion